Innovationen im Connected Retail
Mobile Payment
Veröffentlicht von Storefitting.com am 12.12.2019 10:10
Digitalsierung im Retail - Bild #960497630 © https://www.facebook.com/PlargueDoctor/ - iStock.com
Schnell und unkompliziert soll es gehen. Der Traum: keine langen Warteschlangen, bei dem man sich gefühlt stets für die „falsche“ entschieden hat, soll weniger Zeit und vor allem Nerven kosten. Die Lösung kommt in immer neuen Bezahl-Apps daher, die unsere Gewohnheiten bei der Bezahlung grundlegend verändern.
Beim Umsteigen am Hauptbahnhof im Vorbeigehen einen Snack und einen Kaffee kaufen, ohne sich an der Kasse anzustellen? Direkt am Regal oder in der Umkleidekabine bezahlen und mit der Ware ohne Alarm auszulösen einfach aus dem Laden spazieren? Als Handwerker frühmorgens auf dem Weg zur Baustelle noch ein paar Schrauben kaufen, obwohl der Fachmarkt erst in zwei Stunden öffnet?
All das ist mit dem Smartphone heute schon möglich und könnte bald alltäglich werden. So haben Unternehmen wie die niederländische Supermarktkette Albert Heijn oder der Schweizer Convenience-Spezialist Valora 2019 mit Albert Hejn to Go und der avec box in ihren Heimatländern die ersten kassenlosen Convenience-Stores eröffnet. Der Kunde selbst erfasst und bezahlt die Ware dabei per Smartphone. Der Großhändler für Montage- und Befestigungsmaterial Würth ermöglicht gewerblichen Kunden neuerdings, auch außerhalb der Öffnungszeiten in den unbesetzten Niederlassungen einzukaufen. Das Smartphone dient dabei als digitaler Türöffner und virtuelle Kundenkarte.
„Wachstum findet vor allem in neuen Formaten statt.“
Andreas Starzmann, Director Digital Office Wanzl
Convenience, Digitalisierung und Urbanisierung gehören laut Andreas Starzmann von der Wanzl Metallwarenfabrik GmbH in Leipheim zu den Megatrends, die den stationären Handel maßgeblich prägen werden: „Wachstum findet vor allem in neuen Formaten statt“, prognostiziert der Director Digital Office beim Weltmarktführer für Einkaufswagen.
Sie sind ein Retail Dienstleister?
Jetzt kostenlos Ihre Firma registrieren!
Jetzt kostenlos registrieren!Das deutsche Traditionsunternehmen hat sich für diesen Wandel bereits gut aufgestellt. Als Anbieter technischer Komplettlösungen für den digitalisierten Einzelhandel realisiert Wanzl beispielsweise für Würth die Umstellung der bundesweit rund 520 Niederlassungen auf den Hybridbetrieb mit und ohne Personal. Über Selbstbedienungs-Lösungen (=SB-Lösungen) wie Zutrittsschleusen oder Scan-Tunnel können sich Besucher auf der EuroShop informieren. Auch Technologien rund um den kassenlosen Convenience-Store wie Computer Vision, Sensortechnik oder intelligente Regale werden unter anderem bei Wanzl zu sehen sein.
Mobile Payment - Bild #869967064 © Panya_sealim - iStock.com[
Wegbereiter des digitalen Wandels im Einzelhandel ist definitiv das Smartphone: Nicht zuletzt mit dem Start von Google Pay und Apple Pay Mitte bzw. Ende 2018 hat das Thema Mobil Payment deutlich an Dynamik zugelegt. Bei einer Verbraucherbefragung stellte die Strategieberatung Oliver Wyman Anfang 2019 bereits Veränderungen im Zahlungsverhalten fest, und das, obwohl zum Zeitpunkt der Umfrage erst wenige Banken die digitalen Geldbörsen (Wallets) der Internetkonzerne unterstützten.
Ihre Firma ist noch nicht dabei?
Präsentieren Sie Ihr Angebot für noch mehr Anfragen.
Insbesondere die Sparkassen und Volksbanken, die zusammen die große Mehrheit der deutschen Girokonten führen, brachten stattdessen eigene Bezahl-Apps auf den Markt. Hier können Bankkunden anstelle einer Kreditkarte auch ihre girocard für mobile Zahlungen hinterlegen. Mit einem Anteil von mehr als 30 Prozent am Handelsumsatz hält die girocard in Deutschland seit vielen Jahren unangefochten die Spitzenposition im bargeldlosen Zahlungsverkehr.
Die Barrieren fallen, und immer mehr Kunden können künftig mit dem Smartphone an der Ladenkasse bezahlen. Bereits Ende 2019 wollen die Volksbanken und Sparkassen nun doch Apple Pay einführen. Im Gegenzug sollen dafür in der iOS-Wallet ab 2020 auch girocards hinterlegt werden können.
Deutsche Nutzer von Google Pay haben zudem schon heute die Möglichkeit, einen Paypal-Account zu hinterlegen, um damit mobil am POS zu zahlen. Eigenen Angaben zufolge hat Paypal in Deutschland rund 23 Millionen Nutzer und damit jeweils mehr als Visa (16 Mio.) oder Mastercard (18 Mio.) in Deutschland ausgegebene Karten.
Zahlungsdienstleister wie Adyen, CCV, Ingenico oder Wirecard sowie die bankeigenen Dienstleister S-Payment (Sparkassen) und VR Payment (Volks- und Raiffeisenbanken) zeigen neben der aktuellen Generation NFC-fähiger Terminals für den stationären Einsatz auf der kommenden EuroShop 2020 auch Lösungen, um Smartphone-Zahlungen mobil entgegenzunehmen. Geeignet sind mobile Lösungen beispielsweise als schlanke Kassenalternative für kleine oder mobile Handels- oder Dienstleistungsunternehmen, für den mobilen Verkauf auf Messen, Märkten, Großevents, privaten Shopping-Partys oder Pop-up-Stores, aber auch als schnell verfügbare zusätzliche Kasse bei großem Kundenandrang.
Sicherheitsbedenken (Diebstahl), Altersfreigaben (beispielsweise bei Alkohol, Tabak oder DVDs) sowie das Entschärfen gesicherter Ware nach dem Bezahlen gehören zu den zentralen Fragen, vor denen Handelsunternehmen beim Thema Self-Checkout stehen.
Auch hierzu bietet die EuroShop als Plattform Antworten. Neben Start-ups wie Rapitaq stellen auch etablierte Unternehmen wie Nedap oder SES Imagotag vernetzte, digitale Smart Labels vor, die Preisauszeichnung, Marketing und automatische Artikelsicherung kombinieren können.
Es wird spannend sein, zu sehen, welche Innovationen sich im Mobile Payment und dem mobilen Check-Out durchsetzen werden. Sicher ist, der Trend geht weiter in diese Richtung und wird vom Verbraucher mehr und mehr als Standard akzeptiert.
Schlagworte Mobile Payment Zahlungsmöglichkeiten
Top Retail Technology Beiträge
Innovationen im Connected Retail
Electronic Shelf Labeling